MENISKUSRISS

Informationen und praktische Hinweise

Sie kommen gerade vom Arzt, haben ein Rezept aufgrund ihrer Osteoporose ausgestellt bekommen und fragen sich jetzt, wie es weiter geht?
Da sind Sie bei uns genau richtig. Die Symbiose aus Ihnen als Patient oder Mitglied, aus unseren erfahrenen Therapeuten und aus unseren Trainern bilden ein Erfolgskonzept, welches Ihre Ziele definiert und sie dabei begleitet. Im Folgenden klären wir Sie über alle wichtigen Informationen und Abläufe auf.

In einer MRT-Untersuchung von Menschen ohne Beschwerden konnte man bei 30% der untersuchten Kniegelenke Meniskusrisse feststellen. Dies sind meist Zufallsbefunde in der Bildgebung.

Was ist ein Meniskusriss?

Ein Meniskusriss zeigt sich durch Einrisse im Außen- oder Innenmeniskus des Kniegelenks.

Was sind Ursachen eines Meniskusriss?

Meniskusrisse, die nicht mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen verbunden sind, entstehen meist ohne akutes Trauma und gelten als Alterserscheinung oder als Risikofaktor für künftige Beschwerden.

Zu den Risikofaktoren gehören Übergewicht, männliches Geschlecht, Art des Traumas, sportliche Aktivitäten wie Fußball, generelle Gelenküberbeweglichkeit sowie berufliche Tätigkeiten, die häufiges Knien erfordern. Schutz bieten hingegen ein niedriger BMI, eine kräftige Oberschenkelmuskulatur und moderate körperliche Aktivität.

Degenerative Meniskusrisse sind lediglich Risikofaktoren für Kniebeschwerden und sollten vor dem Hintergrund des Belastung – Belastbarkeitskonzepts gesehen werden.

Wie äußert sich ein Meniskusriss?

Blockierungsgefühl
Schmerzen
Funktionseinschränkungen
Druckempfindlichkeit
plötzlicher Beschwerdebeginn durch Bagatelltrauma (z. B. hinknien)
Beschwerdebeginn ist mit einem Geräusch assoziiert
lokaler Knieschmerz, verstärkt in Beugung, Blockierungsphänomene

Entzündung und Heilung

Eine Entzündung ist ein natürlicher Heilungsvorgang, der sich durch Schmerz, Rötung, Wärme und Schwellung äußert. Diese Zeichen sind meist ein Hinweis auf einen normalen Heilungsverlauf. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Protein, genügend Schlaf, wenig Stress und dem Verzicht auf Nikotin kann die Gewebeheilung positiv beeinflussen.

Angst vor schmerzhafter Bewegung

Die individuelle Bewertung des Schmerzes beeinflusst den Umgang damit. Längeres Vermeidungsverhalten kann dazu führen, dass Betroffene nicht nur einzelne Bewegungen, sondern auch weitere Aktivitäten meiden, was die Lebensqualität einschränkt. Ein zentrales Element der Bewegungstherapie ist das Durchbrechen dieses Kreislaufs durch wiederholte Durchführung angstbehafteter Bewegungen, um die Diskrepanz zwischen erwartetem und tatsächlichem Schaden zu verringern.

Wir zeigen Ihnen wie Sie den Teufelskreislauf unterbrechen können…

Was können Sie gegen Ihre Beschwerden tun?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass ein Meniskusriss häufig vorkommt, bei Menschen mit und ohne Schmerzen. Auftretende Schmerzen können durch geeignete Maßnahmen gut gemanagt werden. Es liegt in Ihren Händen was zu tun:
Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle lindert Schmerzen, Entzündungen und Schützen das Gelenk.
Eines kontinuierlichen Kräftigungsprogramm zur Stabilisation des Kniegelenkes.

Ziel der Physiotherapie – Wie ist unser Vorgehen?

1. Ziele und Ablauf der Physiotherapie

Wir betrachten den Patienten ganzheitlich, um sicherzustellen, dass diese Einflüsse der Meniskusverletzung auf Schmerzen, körperliche Dysfunktion und Lebensqualität berücksichtigt und umfassend behandelt werden.

Zu Beginn der Therapie erhalten Sie Informationen zum Thema Meniskusriss

Wichtig ist, dass sie als Patient das Krankheitsbild verstanden haben. Auf diesem Verständnis baut die Therapie auf. Dadurch wollen wir Ihre Motivation erhöhen, aktiv mitzuarbeiten und die Eigenverantwortung für sich zu erhöhen.

2. Individuellen Therapieplan

Unter Berücksichtigung von Nebendiagnosen und individuellen Faktoren erstellen wir Ihren Therapieplan.


1. Physikalische Therapie: Wärme- & Kältetherapie, Kompression, Elektrotherapie zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung


2. Manuelle Therapie: Mobilisationsübungen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und Weichteiltechniken zur Entspannung der Muskulatur.


Operationen werden als letzte Option betrachtet, aber auch darauf "bereiteten" wir die Patienten vor.

3. Bewegung als Kern der Physiotherapie: Wir erstellen Ihnen einen Trainingsplan

Eine regelmäßige und langfristige Begleitung der Patienten ermöglicht es Übungsprogramme im Laufe der Zeit zu modifizieren, um einen ausreichenden Stimulus für gesundheitliche Vorteile und für zusätzliche Abwechslung zu schaffen, um die langfristige Einhaltung zu erleichtern. Wir betreuen Sie zielgerichtet und bieten personalisierte Übungen an.

Training bei Meniskusriss ohne Operation - Empfehlungen

Ein klassisches Therapieprogramm umfasst schwerpunktmäßig:

Ausdauer (Warm-up)
Mobilisation
Krafttraining:
Quadrizeps/Hamstrings
(= Oberschenkelvorder-/rückseite), Hüftmuskulatur
Neuromuskuläres Training („funktionelle Übungen“)

Training bei Meniskusriss nach einer Operation - Empfehlungen

Unmittelbare nach der Operation
Rumpf-Stabilisierung, Hüft-Kräftigung, Oberschenkelmuskel aktivieren, Knie-Streckung
Gang, Gewichtsverlagerung, Zweibeinige Balance, Hürden übersteigen, Rückwärts-Seitwärtsschritt

Nach einer Operation liegt die Rate der Wiederverletzung bei 3–22 %. In den ersten zwei Jahren erleiden 20 % einen Kreuzbandriss am anderen Knie, nach fünf Jahren sind es noch 11–12 %. Angst kann dazu führen, dass Patient nicht mehr ihre gewohnte Leistung abrufen, Bewegung vermeiden und so in einen Teufelskreis geraten.

Rückkehr zur Aktivitätsphase

Bein-, Rumpf-, Hüftkräftigung
Sprünge, Unerwartete Bewegungskontrollübungen, Schnelle Richtungswechsel, Sportspezifisches Training
Intervall-Laufprogramm, Schwimmen, Radfahren, Elliptischer/Stepper, Ruderergometer

Fazit

Menisken übernehmen im Kniegelenk wichtige Funktionen wie Druckverteilung, Gelenkstabilisierung, Ernährung des Gelenks und Propriozeption. Die Erhaltung des Meniskus ist – unabhängig von der Therapieform – über gezieltes Kraft- und Stabilisationstraining möglich.
Mit einer professionellen Physiotherapie und einem gezielten Trainingsprogramm kannst du die Symptome aktiv eigenständig lindern, die Funktionalität verbessern und Ihre Lebensqualität erhöhen.
Eine erhöhte Belastbarkeit verhindert Schmerzen.
Training ist Ihr langfristiges Erfolgskonzept für Ihre Gesundheit.

=> Fragen Sie Ihren Therapeuten nach weiteren Informationen.

Quellen
Magnusson et al. (2018). Naturally aging knee or early osteoarthritis? Osteoarthritis Cartilage, 26(11), 1447-1452. Thorlund et al. (2018). Risk factors, diagnosis, and non-surgical treatment for meniscal tears: recommendations by the Danish Society of Sports Physical Therapy. Br J Sports Med, 52(9), 557-565. Snoeker et al. (2013). Systematic review of risk factors for meniscal tears. J Orthop Sports Phys Ther, 43(6), 352-67. Montero-Melendez (2018). Inflammation overview. Frontiers For Young Minds. Prentice (2016). Principles of Athletic Training. McGraw-Hill. Houglum (2016). Therapeutic Exercise for Musculoskeletal Injuries (4th Ed.). Aronson (2002). Pain theories in athletic training. Athletic Therapy Today, 7(4), 8. Perretti & D’Acquisto (2009). Annexin A1 and glucocorticoids in inflammation resolution. Nat Rev Immunol, 9, 62–70. Duchesne et al. (2017). Impact of inflammation on muscle healing. Phys Ther, 97(8), 807-817. Antonelli & Kushner (2017). Redefining inflammation. FASEB J, 31(5), 1787-1791. Smith et al. (2018). Sleep restriction and immune response. J Appl Physiol, 124(1), 190-200. Chennaoui et al. (2021). Sleep and recovery from muscle injuries. J Sci Med Sport. Demling (2009). Nutrition and wound healing. Eplasty, 9, e9. Dubois & Esculier (2020). PEACE and LOVE for soft-tissue injury management. Br J Sports Med, 54(2), 72-73. Guo & Dipietro (2010). Factors affecting wound healing. J Dent Res, 89(3), 219-29. De Baets et al. (2023). Fear of movement and avoidance: guide for clinicians. Smith et al. (2022). From fear to safety in musculoskeletal pain recovery. Phys Ther, 102(2), pzab271. Teo et al. (2020). Improving knee OA management by physiotherapists. Safran-Norton et al. (2019). Physical therapy treatments for degenerative knee conditions. BMC Musculoskelet Disord, 20(1), 514. Skou & Thorlund (2018). Supervised exercise therapy for young adults with meniscal tear. J Bodyw Mov Ther, 22(3), 786-791. Stensrud et al. (2012). Exercise therapy for degenerative meniscus tears: case series. J Orthop Sports Phys Ther, 42(11), 919-31. Berg et al. (2020). Osteoarthritis development after therapy for meniscal tears. Osteoarthritis Cartilage, 28(7), 897-906. Logerstedt et al. (2018). Knee pain and mobility impairments: revision. J Orthop Sports Phys Ther, 48(2), A1-A50. Sherman et al. (2019). Meniscus injuries. Caterine et al. (2017). Biomechanical function of the menisci. In The Menisci (pp. 9-20), Springer.