Frozen Shoulder

Informationen und praktische Hinweise

Sie kommen gerade vom Arzt, haben ein Rezept aufgrund einer Frozen Shoulder ausgestellt bekommen und fragen sich jetzt, wie es weiter geht? Da sind Sie bei uns genau richtig. Die Symbiose aus Ihnen als Patient oder Mitglied, aus unseren erfahrenen Therapeuten und aus unseren Trainern bilden ein Erfolgskonzept, welches Ihre Ziele definiert und sie dabei begleitet. Im Folgenden klären wir Sie über alle wichtigen Informationen und Abläufe auf:
Frozen Shoulder betrifft etwa 3–6 % der Allgemeinbevölkerung, bei Personen mit Diabetes sogar 10–46 %. Frauen sind dabei häufiger betroffen. Die Erkrankung tritt vor allem im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf. In 20–30 % der Fälle sind beide Schultern betroffen.

Was ist eine Frozen Shoulder?

Bei einer Frozen Shoulder kommt es zu einer Verdickung und Veränderung der Gelenkkapsel, wodurch das Gelenkvolumen abnimmt. Die genaue Ursache dieser Strukturveränderungen ist bislang nicht abschließend geklärt.

Was sind Ursachen einer Frozen Shoulder?

Zu den anerkannten Risikofaktoren zählen der Diabetes mellitus, Immobilisation, Schilddrüsenerkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen, Tumorerkrankungen, neurologische Erkrankungen, bestimmte Medikamente, Rauchen sowie die Dupuytren-Kontraktur.

Wie äußert sich eine Frozen Shoulder?

Beeinträchtigungen der Schulter aktiv und passiv
starke Schmerzen
Verlust des Bewegungsausmaßes der Schulter
Schlafverlust

3 Phasen einer Frozen Shoulder

Die Erkrankung gliedert sich in drei Phasen, die jeweils über mehrere Monate anhalten können:

FREEZING-PHASE

Fortschreitende Bewegungseinschränkung mit konstant starken Schmerzen, die sich bei Bewegung verstärken

FROZEN-PHASE

Bestehende Steifigkeit, Schmerzintensität nimmt ab

AUFTAUPHASE

Allmähliche Verbesserung der Beweglichkeit

Nicht alle Betroffenen durchlaufen jede Phase vollständig. Besonders Nachtschmerzen sind typisch und beeinträchtigen den Schlaf.

Wie ist der zeitliche Verlauf mit einer Frozen Shoulder?

Die Genesung dauert meist 1 – 3 Jahren. Auch Jahre nach dem ersten Auftreten haben rund 50 % der Betroffenen noch Bewegungseinschränkungen, und etwa 7 % leiden weiterhin unter Funktionseinbußen. Bis zu 20 % entwickeln eine Frozen Shoulder an der anderen Schulter.

Was können Sie tun?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die Frozen Shoulder in der Regel eine fast selbstlimitierende Erkrankung ist, aber durch geeignete Maßnahmen im frühe Zeitfenster kann Bewegungsausamaß und Funktion verbessert werden. Es liegt in Ihren Händen was zu tun: Kelley et al. 2013
Mobilisation, Dehnungen und gezielte Übungen verbessern die Schulterfunktion
Invasive Therapieansätze können ergänzend mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Ziel der Physiotherapie – Wie ist unser Vorgehen?

1. Ziele und Ablauf der Physiotherapie

Wir betrachten den Patienten ganzheitlich, um sicherzustellen, dass diese Einflüsse der Frozen Shoulder auf Schmerzen, körperliche Dysfunktion und Lebensqualität berücksichtigt und umfassend behandelt werden.

Zu Beginn der Therapie erhalten Sie Informationen zum Thema Frozen Shoulder

Wichtig ist, dass sie als Patient das Krankheitsbild verstanden haben. Auf diesem Verständnis baut die Therapie auf. Dadurch wollen wir Ihre Motivation erhöhen, aktiv mitzuarbeiten und die Eigenverantwortung für sich zu erhöhen.

2. Individuellen Therapieplan

Unter Berücksichtigung von Nebendiagnosen und individuellen Faktoren erstellen wir Ihren Therapieplan.


1. Hands on Mobilisationstechniken werden zunehmend gesteigert bis an das Ende des Bewegungsausmaßes


2. Hausaufgabenprogramm mit Übungen


3.Optional zusätzlich Weichteiltechniken

3. Bewegung als Kern der Physiotherapie: Wir erstellen Ihnen einen Trainingsplan

Eine regelmäßige und langfristige Begleitung der Patienten ermöglicht es Übungsprogramme im Laufe der Zeit zu modifizieren, um einen ausreichenden Stimulus für gesundheitliche Vorteile und für zusätzliche Abwechslung zu schaffen, um die langfristige Einhaltung zu erleichtern. Wir betreuen Sie zielgerichtet und bieten personalisierte Übungen an.

Training bei Frozen Shoulder - Empfehlungen

Das Trainingsvolumen muss ausreichend sein, damit Anpassungen bezüglich Schmerz und Funktion erfolgen können. Gängig sind isometrische oder dynamische Kräftigungsübungen für die Rotatorenmanschette und die Schulterblattmuskulatur, Wandübungen, Pendelübungen sowie gezielte Dehnungen.

Fazit

Das Bewegungsausmaß, die Funktion und die Schmerzen verbessern sich bei alleiniger Trainingstherapie. Die Förderung der allgemeinen Aktivität zur Steigerung des Wohlbefindens und Schlafqualität und zur Reduktion chronischer Entzündungsprozesse und herzkreislauf Risikofaktoren sind sinnvoll.

Mit einer professionellen Physiotherapie und einem gezielten Trainingsprogramm kannst du die Symptome aktiv eigenständig lindern, die Funktionalität verbessern und Ihre Lebensqualität erhöhen.

Studien belegen den positiven Effekt von Bewegung auf das Gelenk
Zudem ist Ernährung und Schlaf ebenso relevant für die Schmerzsituation
Langfristiges Training ist das Erfolgskonzept für deine Gesundheit.

=> Fragen Sie Ihren Therapeuten nach weiteren Informationen.

Quellen
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